Man sollte es nicht glauben, aber seit einigen Monaten bauen wir immer mehr Wohnwagons ohne Fahrgestell. Warum wir uns in die neue Bauweise verliebt haben, wie sie funktioniert und warum man auch „unten ohne“ mindestens genauso viel „Wohnwagon“ ist, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Weniger Metall: Mehr flauschige Schafwolle!
Unser Hauptgrund, warum wir die Wohnwagons ohne Fahrgestell so schätzen: Sie sind ressourcenschonender und können noch konsequenter mit Naturmaterialien gebaut werden. Ein Fahrgestell besteht aus 3 Tonnen Stahl, die als Unterbau für einen rollenden Wohnwagon notwendig sind. An der direkten Verbindung des Wohnraums mit dem Metall können keine ökologischen Dämmstoffe verwendet werden: Dort besteht die Gefahr, dass eine offenporige natürliche Dämmung feucht wird. Hier kommt also leider eine XPS Dämmung zum Einsatz. Durch die Metallträger ergeben sich auch Wärmebrücken, die man nicht ganz ausmerzen kann. Beim Wohnwagon ohne Fahrgestell fallen diese Probleme weg: Er kann rein ökologisch komplett in Schafwolle eingepackt werden und kommt noch dazu mit weniger Heizenergie aus.
Näher in der Natur
Aufgrund der Höhe des Fahrgestells mit dem Technik-Unterbau hat dein Wohnwagon mit Rädern eine relativ hohe Einstiegshöhe von 1,24 m. Ohne Fahrgestell bist du niedriger, brauchst nur 2-3 Stufen in den Wohnraum und kannst damit auch einfacher einen barrierefreien Eingang realisieren. Auch das Gebäude an sich ist um 64 cm niedriger und hat nur eine Gesamthöhe von 3,34 m statt 3,98 m. Damit fügt sich der Wohnwagon ohne Fahrgestell oft noch besser in die Umgebung ein.
Schrauben als Fundament – Flexibler Aufbau ohne Bodenversiegelung
Wie du schon vermutet hast, steht der Wohnwagon ohne Fahrgestell nicht auf Rädern und braucht daher einen anderen Unterbau. Wie funktioniert’s? In der Version „unten ohne“ stehen wir auf sogenannten Schraubfundamenten. Das sind richtig große Erdschrauben, die in den Untergrund gedreht werden. Der große Vorteil: Der Boden muss nicht versiegelt werden, die Fundamente bleiben flexibel und können bei einem Abtransport auch problemlos wieder herausgedreht werden. Auf die Aufnahmeplatte der Schraube wird dann der Wohnwagon mit einem Kran verhoben. Zwischen Boden und Aufnahmeplatte bleiben etwa 30 cm Luft, sodass die Feuchtigkeit den Holzaufbau nicht angreifen kann. Auch eine höhere Aufstellung ist mit den Schraubfundamenten als „Stelzen“ möglich.
Der Transport: Mobilität ohne eigene Räder
Klar: Wohnwagon steht für flexibles Bauen. Viele unserer Kunden stehen auf gepachteten Grundstücken, daher ist die grundsätzliche Mobilität bei unseren Bauwerken ein Anliegen. Der Wohnwagon ohne Fahrgestell wird für den Transport mit einem Kran auf einen Tieflader gestellt und kann natürlich auf die gleiche Weise auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder abtransportiert werden. Die Mobilität des Gebäudes ist etwas komplizierter, aber dennoch gut möglich. Wenn du regelmäßig mobil sein willst, machen Räder absolut Sinn, dann ist der klassische Wohnwagon mit Fahrgestell für dich das Richtige. Wenn du auf dem Grundstück längere Zeit bleiben willst, kannst du dir überlegen: Ist ein Fahrgestell wirklich notwendig? Ist eine Verhebung mit dem Kran gut möglich? Will ich eigentlich nur im Ausnahmefall übersiedeln? Dann ist vielleicht die Version ohne Fahrgestell genau passend! Was du auch bedenken solltest: Wenn du in 10 Jahren mit dem Fahrgestell übersiedeln möchtest, muss es gewartet werden. Auch das verursacht Kosten. Ein Transport mittels Tieflader und Kran kann also in manchen Fällen auch einfacher und günstiger sein.
So segelt der Wohnwagon durch die Luft zu dir auf’s Grundstück!
In wenigen Stunden ist dein Wohnwagon verkrant und steht auf den vorbereiteten Fundamenten. Natürlich kann er auch auf diese Art wieder abtransportiert werden, sollte das mal notwendig werden. Übrigens: Verkranung hört sich immer so kompliziert an, wenn man damit bisher wenig zu tun hatte. Tatsächlich gibt’s aber in jedem Bundesland / Landkreis Kranunternehmen, die den passenden Kran haben. Einen Wohnwagon zu versetzen ist für die Profis von solchen Firmen meist ein recht einfacher Auftrag.
Wann brauch ich Räder?
In manchen Anwendungen macht es einfach Sinn, Räder zu haben und unkompliziert auf eigener Achse den Standort wechseln zu können. Wenn du alle paar Jahre übersiedeln willst, wird das mit Fahrgestell günstiger und einfacher sein. Auch für manche Grundstücks-Verpächter spielt die Mobilität eine Rolle: Für manche ist es bei der Verpachtung einfacher „ja“ zu sagen, wenn das Gebäude flexibel aussieht und sie sich vorstellen können, es mit dem Traktor einfach wegzuziehen. Ein Faktor kann noch die Zugänglichkeit des Grundstücks sein: Standorte, an denen ein Kran nicht zufahren kann, können teilweise mit einem Wohnwagon mit Fahrgestell erreicht werden. Das können wir gern im Rahmen der Planung prüfen.
Räder oder nicht – Macht es baurechtlich einen Unterschied?
Die meisten unserer Projekte stehen auf ganz klassisch als „Bauland“ gewidmeten Grundstücken. Hier macht es rechtlich keinen Unterschied, ob du Räder hast oder nicht, denn es handelt sich aufgrund der Nutzung eindeutig um ein „Gebäude“ und nicht nur um einen abgestellten Anhänger. Der Wohnwagon wird in solchen Fällen einfach bei der Behörde eingereicht, es gelten die gleichen Vorschriften, egal ob mit oder ohne Fahrgestell. Bei einer Aufstellung auf einem Campingplatz wird es hingegen notwendig sein, dass dein Wohnwagon Räder hat. Manche Tiny House Siedlungen wählen bewusst diese Widmung, da baurechtliche Auflagen hier wegfallen.
Wo ist dann Platz für die Haustechnik?
Alle, die sich schon intensiver mit unserem Wohnwagon beschäftigt haben, wissen: Im Fahrgestell findet auch unsere Haustechnik Platz. Pufferspeicher, Batterien, Wechselrichter und co werden im gedämmten „Keller“ zwischen den Achsen untergebracht. Im Wohnwagon ohne Fahrgestell fällt dieser Bereich weg. Das muss dir aber kein Kopfzerbrechen bereiten, denn mittlerweile haben wir unsere Installationen so stark reduziert, dass sie auch gut in einem Küchenschrank mit untergebracht werden können. Durch die bessere Isolierung ist es in vielen Projekten auch nicht mehr notwendig, eine wassergeführte Heizung einzusetzen, dadurch braucht die Technik auch viel weniger Platz und nimmt dir keinen wertvollen Wohnraum weg. Im Rahmen der Planungsphase erarbeiten wir die passende Autarkie-Lösung für dein Projekt, dann siehst du auch genau, wie viel Platz dafür notwendig sein wird.
Urs, Christina, Nici, Lisa und viele weitere Kunden haben sich bereits für Wohnwagons ohne Fahrgestell entschieden. Was meinst du?
Ich hoffe, du hast einen guten Überblick über die Möglichkeiten rund um den Wohnwagon ohne Fahrgestell bekommen. Du bist dir noch unsicher? Gern beraten wir dich im Rahmen unseres Planungsgesprächs und erarbeiten die passende Lösung für dein Projekt!
Wende dich am besten einfach an Barbara:
Telefon: +43 2634-20590
E-Mail: office@wohnwagon.at