Zirkulierbar // Urinrückstände pro Person pro Jahr

Mit Trenntoiletten die Welt verändern

Ok, zugegeben, die Welt verändern wir nicht damit, aber ein kleiner und nicht unwesentlicher Schritt in Richtung geschlossener Kreisläufe ist es in jedem Fall.


„Beim Wasserklosett werden aus 1.000 Gramm Scheiße
50.000 Gramm Unrat-Gift.
Beim Humusklosett 50 Gramm Rohstoff-Gold!“

Friedensreich Hundertwasser, österreichischer Künstler & Pionier der Kompost-Toiletten

Etwa ein Drittel (!) unseres Wasserverbrauchs fällt für die Toilettenspülung an. Gerade einmal 60 Liter Fäkalien sind es, die wir pro Person und Jahr ausscheiden, das ist ein großes Maischefass. Beim Urin ist die Menge größer, etwa 560 Liter. Dennoch steht die Menge in keiner Relation zur nächsten Zahl: 12.400 Liter. So viel Trinkwasser verwenden wir jedes Jahr, um unsere Fäkalien die Toilette runterzuspülen und vergessen zu dürfen. Aus den 560 Litern pro Person machen wir also 13.000 Liter Schwarzwasser und vermischen es dann noch mit dem restlichen Abwasser.

Zirkulierbar // Urinrückstände pro Person pro Jahr

Aktuelle Werte aus dem Forschungsprojekt zirkulierBAR in Eberswalde/Deutschland:
Jede Person in Deutschland verwendet ca. ein Drittel ihres Frischwasserverbrauchs für die Toilettenspülung, also für den Transport von Urin und Fäzes. Urin beispielsweise, macht nur 1 Volumen-% des kommunalen Abwasserstroms aus, trägt jedoch einen Großteil der Nährstoffe und auch Spurenstoffe wie pharmazeutische Rückstände bei.
(Darstellung des IGZ, CC BY-SA 4.0)


So weit also die Fakten. Wie können wir diese tief verankerten gesellschaftlichen Traditionen durchbrechen? Wie können wir wirklich viel Wasser einsparen?

Bio-Toiletten sind eine hygienische Toiletten-Variante mit hohem Komfort, aber ohne Wasser- und Kanalanschluss.

Und so funktioniert’s: Im Sitz der Toilette ist ein mechanischer Trenneinsatz verbaut. Im Grunde ein Steg, der den hinteren und vorderen Bereich voneinander trennt.

Wir Menschen sind anatomisch so gebaut, dass durch diesen Einsatz (vorausgesetzt, wir setzen uns ordnungsgemäß hin) auch eine Trennung der Stoffe stattfindet. Der flüssige Urin landet im vorderen Bereich, die Feststoffe im hinteren Bereich, in den auch das Toilettenpapier darf.

Warum ist diese Trennung wichtig?

Jeder kennt die Nachteile eines klassischen Plumpsklos, wie es früher üblich war. Warum stinkt es dort so? Die unangenehmen Gerüche entstehen, wenn Urin und Exkremente vermischt werden. Dadurch kommt es zu Gärprozessen und Ammoniak wird freigesetzt. Was auch unangenehm riecht: feuchte Exkremente.

Werden die Feststoffe allerdings separat gesammelt und mit einem Einstreu versehen, das die Oberfläche schnell trocknen lässt, ist auch der unangenehme Geruch wie weggezaubert – und das in wenigen Minuten. Ein kleiner eingebauter Ventilator in der Toilette trägt dazu bei, diesen Prozess zu beschleunigen. Vor allem für den Innenraum empfehle ich solche Modelle mit Lüfter, auch wenn sie etwas teurer sind. Deine Nase wird es dir danken.

Die meisten Trenntoiletten haben eine Ableitung für den Urin mit einem Urinschlauch, manche besitzen auch einen eingebauten Urintank, in dem die Flüssigkeit gesammelt wird. Die Feststoffe landen ebenfalls in einem Behälter; im Wohnwagon hat der Tank 30 Liter, das reicht gut für 2 Personen für einen Monat.

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Wir sind auf dem besten Weg zu einer umfassenden Sanitär- und Nährstoffwende!

Immer mehr Firmen und Forschungsprojekte arbeiten mit Elan und Kreativität an neuen Lösungen, um auch im großen Maßstab Wasser einzusparen und Nährstoffe regional zu nutzen. Ein aktuelles Beispiel: Das Projekt ZirkulierBAR in Eberswalde (zirkulierbar.de).

Das Ziel ist, Nährstoffe aus verzehrten Lebensmitteln direkt zurückzugewinnen und diese im Sinne einer nachhaltigen regionalen Kreislaufwirtschaft wieder der Landwirtschaft zuzuführen. zirkulierBAR baut derzeit eine innovative und skalierbare Verwertungsanlage für die kreislauforientierte Behandlung von Inhalten aus Trockentoiletten. Wow! Die Endprodukte sind gesundheitlich unbedenkliche, nährstoffreiche und schadstoffarme Recyclingdünger für Landwirtschaft und Gartenbau. Der Plan ist, dass zukünftig Kommunen nach diesem Vorbild eine wassersparende und ressourcenschonende Alternative zu linearen wasserabhängigen Klärsystemen planen und errichten können. Es geht voran!

Trenntoiletten sind also definitiv die Zukunft – nicht nur exotische Lösungen für Garten und Camping.

Zirkulierbar

Mit Trockentoilettensystemen können die Nährstoffe direkt aufgefangen und durch optimierte Verfahren zu qualitätsgesicherten Recyclingdüngern für die Landwirtschaft verwertet werden. (Illustration lizensiert unter CC BY-SA 4.0, IGZ e.V., gezeichnet von Aaron-João Markos)


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