Wenn’s einem beim Putzen die Haut halb von den Fingern schält kann das nicht gesund sein. Und sowieso: Nur weil was den Gulli runtergeht, ist es noch lang nicht weg. Möglichst wenig Scheißdreck im Wasserkreislauf macht einfach Sinn, trinken wir ja irgendwann wieder. Ich hab mich deshalb auf die Suche nach ökologischen Putzmittel-Alternativen begeben. Also, probier ma’s aus!
Alles für den Haushalt
Schuhputzmittel
Eischnee oder Bananenschale? Die zwei Möglichkeiten hab ich nach kurzer Recherche gefunden. Klingt abstrus, ist aber beides recht einfach auszuprobieren. Also: Los geht’s mim Testen:
Die Bananenschale
Drauf ausrutschen und dann zweckentfremden. Die Innenseite der Banane wird einfach auf den Lederschuh gerieben. Die übrigen Bananenreste, die dann noch auf dem Schuh zu finden sind, kann man mit einem Tuch wegwischen.
So ist es uns ergangen:
- Essen der Banane und skeptische Vorfreude auf das Resultat
- Erste Freude beim Auftragen
- Nach erstem Auftragen und Warten bis der Schuh trocken ist, erkennt man schon Glanz (weil der Schuh nass ist oder bleibt’s?)
- Nach Antrocknen ist kaum ein Unterschied zu erkennen, Bananenrückstände aus den Nahtlinien zu entfernen ist etwas umständlich – erste Zweifel.
- Nach kompletter Austrocknung: Kaum Glanz erkennbar, sauberer ist der Schuh aber.
- Zweiter Versuch: Wiederholung mit Innen-innenseite der Banane, also nicht dem Fruchtfleischanteil der ja noch an der Innenseite da war, der ist nach Versuch 1 weg.
- Nach Austrocknung etwas mehr Glanz als erster Versuch – ausgeflippt bin ich aber nicht.
Fazit: Also die Banane war leider eher nix. Sie kann neben dem Öko-Effekt kaum mit konventionellen Mitteln mithalten, gefreut habe ich mich aber über’s Essen.
Eischnee/ Eiklar
Klingt einfach, ist es auch. Eischnee von einem Ei schlagen und mit einem sauberen Tuch auf den Lederschuh auftragen und einreiben. Fertig!
- Beim Auftragen war der erster Eindruck: Des wird was!
- Trocknung abwarten
- Sehr schnell trocken
- Fetter Glanz deutlich erkennbar, die Oberfläche ist auch glatter geworden, wasserabweisende Wirkung – wirkt plausibel!
Fazit: Coole Sache
Also Banane ist wirklich Banane, das Eiklar geht dafür aber gut! Für einen Abend mit glänzendem Auftritt sicher okay.
Geschirrspülmittel
Tatsächlich geeignet für den Geschirrspüler!
Man nehme:
1 Tasse Waschsoda
1 Tasse Natron
1/2 Tasse Speise- oder Meersalz
1/2 Tasse Zitronensäure
20-30 Tropfen ätherisches Öl (ÄÖ) (z.B. Zitrone, optional)
Alle Zutaten zusammenmischen und in einem Behälter geben. Ich hab dabei versucht den feinen Staub nicht einzuatmen, sonst wird’s unangenehm. Auch für die Augen empfiehlt sich eine Brille. Ist alles gleichmäßig verteilt, kannst Du gegen Verklumpen Folgendes tun: Nimm einen Socken, befüll’ ihn mit Reis und leg ihn zum Geschirrspülmittel. Der saugt dann eventuelle Feuchtigkeit auf. Für jeden Geschirrspülvorgang gibst Du 1 EL in den Geschirrspüler. Bei kleineren Geschirrspülern muss man vielleicht ein bisschen mit der Menge herumprobieren.
Klarspüler
Für 500 ml brauchst Du:
200g Wasser
80g Zitronensäure
300g Alkohol (muss kein Edel-Vodka sein, geht auch billiger Fusel)
Das Wasser in einem Topf erhitzen und darin die Zitronensäure auflösen. Danach das Ganze abkühlen lassen, in eine Glasflasche füllen und den Alkohol dazugeben. Flasche zu und gut schütteln – fertig!
Wieso das funktioniert? Der Alkohol macht das Geschirr glänzend und die Zitronensäure schützt vor Kalkflecken. Nach dem Öffnen riecht’s auch nicht nach b’soffenem Gschirrspüler, da der Alkohol ja verdampft.
Juhu! Funktioniert also prima!
Waschmittel
Besorg dir:
Kastanien! Die kleinen runden Herbstboten sind auch als Waschmittel super geeignet. Gabriela hat uns unterschiedliche Varianten zusammengetragen und teilt mit uns ihre Tipps & Tricks wie das Waschen mit Kastanien gut gelingt!
Raumdiffuser
Je nach Gefäß:
Ca. 1/3L Mandelöl (oder Kokosnussöl)
20 – 40 Tropfen ÄÖ (Kannst Du nach Belieben kombinieren z.B. Lavendel-Zeder, Pfefferminze-Orange, Zitrone-Ingwer)
ein paar Tropfen Wundbenzin oder z.B. Vodka
Alles zusammen in ein Gefäß – ich hab eine Vase genommen – füllen und vorsichtig schütteln. Danach Holzstäbchen oder Zellulosestäbchen hineinstecken. Funktioniert super – die Stäbchen “trinken” die Flüssigkeit aber auch recht schnell auf. Muss man also gegebenenfalls öfter auffüllen.
Bei all diesen Rezepten darfst Du auch herumexperimentieren. So findest Du sicher die passende Methode. Viel Freude beim Herstellen und wenn ihr noch Wünsche, Ideen oder Anregungen habt, immer her damit!
Du möchtest noch mehr über DIY – Pflegeprodukte erfahren?
Dann komm Doch zu unseren Workshops! Hier zeigen wir dir, wie du selber Reinigungsprodukte herstellen kannst und fertigst schon Dein erstes Werk an. Im inkludierten Skript findest Du dann weitere Rezepte, damit Du in Zukunft deine eigenen Produkte selbst herstellen und das Wissen an andere Menschen weitergeben kannst. Falls auf unserer Veranstaltungsseite keine Termine ausgeschrieben stehen, schau doch mal bei unseren Freunden von Zero Waste Austria vorbei. Sie bieten ebenfalls mehrmals im Jahr Workshops rund um das Thema DIY- Pflegeprodukte an.
Wo kriegt man’s her?
Apatina.at oder Neuber’s Enkel in Wien haben Natron, Waschsoda und Co.
Quellen unter anderem:
http://www.natuerlichmama.de/#!alles-rund-ums-haus/cgwv
http://www.scratchmommy.com/category/home/
Was man mit Zitronensäure noch alles machen kann: http://www.smarticular.net/anwendungen-fuer-zitronensaeure/